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Der König der französischen        Ein Leben für die Gartenkunst -
           Renaissance: François I            die Hofgärtner und ihre Zeit
           In Kooperation mit der Deutsch-Fran-
           zösischen Gesellschaft Duisburg e.V.  Hofgärtner arbeiteten für Fürstenhöfe und
                                            regierende Adelige und schufen für sie und
         Mit François I (1494-1547) soll in diesem   mit ihnen Gartenanlagen, die die Gartenkul-
         Vortrag - mithilfe von reichhaltigem Bildma-  tur bis heute prägen. Doch was genau war
         terial - einer der bedeutendsten und auch   die Aufgabe der Hofgärtner und wie sah ihr
         faszinierendsten Könige der französischen   Arbeitsalltag aus? Welche Rolle spielten sie
         Geschichte vorgestellt werden. Während sein   im höfischen Umfeld? Und wie wurde man
         politisches Wirken als Wegbereiter des Abso-  eigentlich zum Hofgärtner? Sie kümmerten
         lutismus und im Vorfeld der Religionskriege   sich nicht nur um die Planung der Anlagen,
         durchaus nicht unumstritten ist, lebt François‘   sie entwickelten auch eine wahre Meister-
         kulturelles Erbe bis in die Gegenwart in viel-  schaft, fremde Planzenschätze in Orangerien,
         fältiger Form fort. Als junger Mann 1515 auf   Melonerien oder Ananashäusern zu pflegen.
         den Thron gekommen, hat François I sein   Sie hatten die Aufsicht über die herrschaftli-
         Land im frühen 16. Jahrhundert für den Geist   chen Küchengärten und damit darüber, was
         und die Errungenschaften der italienischen   auf den Tisch kam. Außerdem tauschten sie
         Renaissance geöffnet und damit zugleich das   sich untereinander aus und mehrten so den
         bis heute vorherrschende Selbstverständnis   Schatz des Pflanzenwissens. Ohne die Hof-
         Frankreichs als Kulturstaat ("État culturel")   gärtner gäbe es die schönen herrschaftlichen
         begründet. So lädt François I berühmte ita-  Parks und Gärten nicht, die wir heute mit so
         lienische Gelehrte, Architekten und Künstler   viel Bewunderung erleben dürfen. Ohne sie
         (wie Leonardo da Vinci) an seinen Hof ein,   wäre das Gärtnern bloßes Beackern einer
         lässt prächtige Schlösser wie Chambord und   Grünfläche und nicht eine ganz besondere
         Fontainebleau erbauen, gründet 1533 mit   Kunstform - die Gartenkunst!
         dem Collège royal die noch heute wichtigste
         französische Wissenschaftsinstitution (heute:
         Collège de France) und erklärt 1539 im Edikt
         von Schloss Villers-Cotterêts (vor Kurzem von
         Staatspräsident Macron als Cité de la Franco-
         phonie eingeweiht) das Französische anstelle
         des Lateinischen zur offiziellen Amtssprache
         im Königreich.




                                            SZ1315
                                            Antje Peters-Reimann
                                            Mittwoch, 18:00 - 19:30 Uhr
                                            09. April / 2 Ustd
                                            VHS im Stadtfenster, Saal, Steinsche Gasse 26,
                                            Stadtmitte
                                            5 EUR

                                            «  Bitte beachten Sie auch den Vor-
          SZ1314                              trag „Eichen, Tulpe, Enzian - die na-
          Prof. Dr. Volker Steinkamp          tionalpflanzen Europas“ von Frau
          Mittwoch, 18:00 - 19:30 Uhr         Peters-Reimann am 12.02.2025 (siehe
          07. Mai / 2 Ustd                    SZ2121).
          VHS im Stadtfenster, Saal, Steinsche Gasse 26,
          Stadtmitte
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                                                                            55
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