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Yoko Ono Das Phänomen der Flânerie -
"Kunst ist mein Leben und mein Teil 1: Der entschleunigte Blick
Leben ist Kunst." des malenden Flaneurs
In Kooperation mit der Deutsch-Fran-
Schon lange vor ihrer Beziehung zu John Len- zösischen Gesellschaft Duisburg e.V.
non war Yoko Ono als Künstlerin erfolgreich.
Zum 90. Geburtstag widmet ihr die Tate Ist der Flaneur tatsächlich ein Anachronis-
Galerie in London eine Ausstellung, die im mus? Ist er Opfer der immerwährenden
Herbst auch in Düsseldorf zu sehen sein wird. Beschleunigung, die sich heute mit digitaler
Ihre Performancekunst zielt auf den Aus- Zuverlässigkeit regelmäßig verdoppelt? Nein,
tausch mit dem Menschen ab. Ihre Kunst ist denn er ist nach wie vor Stellvertreter einer
nicht fertig, sondern entsteht im Kontakt mit von Sehnsucht getriebenen Spezies, die in
dem Publikum. Yoko Ono als Konzeptkünst- der Melancholie des Augenblicks zwischen
lerin, als Friedensaktivistin und als Feministin Tragik und Alltäglichkeit, zwischen individuel-
blickt auf ein Leben zurück mit immensen ler Wahrnehmungsfähigkeit und Massenkon-
Höhen und Tiefen und vielen unbekannten sum eine zutiefst menschliche Daseinsform
Geschichten, die es zu entdecken gilt. erkennt und am Leben erhält.
In einem ersten Teil gehen wir an den Ur-
sprungsort der Flânerie, nach Paris. Hier
folgen wir den Malern des entschleunigten
Blicks auf ihren Exkursionen durch die Groß-
stadt, die von flüchtiger Schönheit und über-
bordendem Wandel geprägt ist. Ihnen ist es
zu verdanken, dass die fugitive beauté auf
Dauer gestellt ist und uns bis heute Momente
des nachdenklichen Innehaltens ermöglicht.
SZ2322
Olaf Mextorf, M.A.
Montag, 18:00 - 19:30 Uhr
09. Dezember / 2 Ustd
VHS im Stadtfenster, Saal, Steinsche Gasse 26,
Stadtmitte
5 EUR
Exkursionen und Tagesfahrten
IST SPANNEND
Unterwegs mit dem Leierkas-
tenmann
SZ2321 Rundgang durch die „Rheinpreussen
Isabell Prieth -Siedlung"
Montag, 18:00 - 19:30 Uhr
02. Dezember / 2 Ustd Nur noch selten erklingt das komplexe Mu-
VHS im Stadtfenster, Saal, Steinsche Gasse 26, sikwerk auf unseren Straßen. Dabei gehörte
Stadtmitte noch vor einigen Jahrzehnten der Leierkas-
5 EUR ten-Mann mit seiner Mini-Orgel auf einer Art
Kinderwagengestell zum normalen Stadtbild.
« Bitte beachten Sie auch unseren Flyer Gästeführer und Musiker Mick Haering wan-
„Spannende Frauen“. delt mit seiner schönen „Hofbauer"-Drehor-
gel und fast 400 Musikstücken durch Teile
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