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Die WHO im Lichte des deut- Das Pariser Panthéon - die
schen Grundgesetzes Ruhmeshalle der französischen
Republik
Staaten - auch die Bundesrepublik Deutsch- In Kooperation mit der Deutsch-Fran-
land - können eigene Aufgaben ihren Bürgern zösischen Gesellschaft Duisburg e.V.
gegenüber an überstaatliche Institutionen
übertragen. Die Europäische Union ist eine Mit dem Panthéon soll in diesem Vortrag nicht
solche überstaatliche Einrichtung, ebenso wie nur ein wichtiges Pariser Baudenkmal, son-
die Vereinten Nationen oder die NATO. Auch dern vor allem ein zentraler Ort der franzö-
die WHO (die Weltgesundheitsorganisation) sischen Republik und ihrer Erinnerungskultur
tritt als überstaatliche Institution auf. Ihre Idee vorgestellt werden. Ursprünglich vom franzö-
ist, grenzüberschreitenden Gesundheitsschutz sischen König Ludwig XV. als Kirche zu Ehren
herbeizuführen, da Krankheiten keine Län- der Heiligen Genoveva, der Schutzpatronin
dergrenzen kennen. Aktuell ist die WHO in von Paris, in Auftrag gegeben, wurde das im
die Kritik geraten, da sie mit möglicherweise Quartier Latin gelegene Panthéon schon kurz
allzu restriktiven Freiheitseinschränkungen nach Ausbruch der Französischen Revolution
gesundheitsschützend agieren möchte. Die in eine nationale Ruhmeshalle umgewandelt,
Menschen- und Bürgerrechtsgarantien des in der die junge Revolution ihre Helden und
Grundgesetzes schützen in Deutschland vor Vorbilder wie Voltaire und Rousseau feierte.
verfassungswidrigen Gesundheitsmaßnah- Seitdem gilt die feierlich zelebrierte Überfüh-
men. rung ihrer sterblichen Überreste in das Pan-
théon als höchste postume Auszeichnung
von Männern und Frauen, die die Ideale der
Republik in herausragender Weise verkörpert
haben, darunter beispielsweise die Schriftstel-
ler Victor Hugo und Émile Zola, die Chemike-
rin Marie Curie und der Résistance-Anführer
Jean Moulin. Auch im Frankreich der Ge-
genwart gehört der Ritus der sogenannten
Panthéonisation weiter zum festen Inventar
republikanischer Selbstinszenierung.
SZ1114
Carlos A. Gebauer
Montag, 20:00 - 21:30 Uhr
11. November / 2 Ustd
VHS im Stadtfenster, Saal, Steinsche Gasse 26,
Stadtmitte
5 EUR
SZ1116
Prof. Dr. Volker Steinkamp
Montag, 20:00 - 21:30 Uhr
18. November / 2 Ustd
VHS im Stadtfenster, Saal, Steinsche Gasse 26,
Stadtmitte
5 EUR
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